Seit Start des Projekts im Juli 2021 wurden hessenweit inzwischen 30 Stützpunkte in 21 von 26 Landkreisen und kreisfreien Städten ernannt. Bereits jetzt sind mehr als 200 Di@-Lotsinnen und -Lotsen in Hessen aktiv. Bis zum Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2023 sollen es etwa 50 Stützpunkte und deutlich mehr als 300 Di@- Lotsinnen und -Lotsen sein.
Wie vielfältig die digitalen Unterstützungsmöglichkeiten sind, zeigt die neue Broschüre „Digitale Helfer – für mehr Lebensqualität und Teilhabe“, die der Geschäftsbereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung aktuell erstellt hat. Apps auf dem Smartphone oder bestimmte Funktionen der Smartwatch sind nur zwei Beispiele, wie neue Technologien zu mehr Sicherheit, Unabhängigkeit und Komfort im Alter beitragen können. Die Broschüre basiert auf Forschungsergebnissen einer Studie zur Nutzung digitaler Unterstützungsangebote für Seniorinnen und Senioren. Adressaten der Broschüre sind Akteure des Gesundheitswesens, Angehörige, Di@-Lotsinnen und -Lotsen oder Seniorinnen und Senioren. „Die Digitalisierung bereichert unser Leben und erleichtert unseren Alltag. Technik soll aber kein Selbstzweck sein, sondern soll dem Menschen dienen. Mit der neuen Broschüre verstärken wir unsere Unterstützungsangebote im Bereich ,Digital im Alter‘ und geben den Di@-Lotsinnen und -Lotsen und anderen Beraterinnen und Beratern einen praxisorientierten Ratgeber in die Hand. Er zeigt situationsgerechte, lebensnahe Hilfen auf und sorgt so für einfachere Zugänge zu digitalen Helfern, die die Lebensqualität der älteren Menschen erhöhen können“, erläutert Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Die Broschüre gibt es auch zum Download unter https://digitales.hessen.de/digitale-helferÖffnet sich in einem neuen Fenster.
„Wir wollen digitale Teilhabe ermöglichen“
Die ehrenamtlichen Di@-Lotsinnen und -Lotsen helfen älteren Menschen, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden. Zentrale Idee ist, nicht die Digitalisierung als Gegenstand zu thematisieren, sondern den aus ihr erwachsenden Nutzen und die sich bietenden Möglichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, aber auch auf bestehende Zweifel und mögliche Unsicherheiten zum Beispiel beim Datenschutz einzugehen. „Mit den Di@-Lotsinnen und -Lotsen haben wir ein Angebot, das von der individuellen Beratung bis hin zu analogen oder digitalen Gruppenkursen reicht, ganz nach den Bedürfnissen vor Ort“, betont Ministerin Sinemus. „Wir wollen digitale Teilhabe ermöglichen und dort unterstützen, wo es den Menschen dient, um einen Mehrwert für ein selbständiges Leben im Alter im gewohnten Umfeld sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Das ist eines der Ziele unserer Strategie ,Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist‘“, sagt sie weiter.
Die Federführung für das Programm „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, die an lokalen Stützpunkten vor Ort verankert sind. Die Stützpunkte erhalten zudem aus dem Geschäftsbereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eine Förderung von bis zu 1.500 Euro für die grundlegende Technik. Zudem werden die Stützpunkte unterstützt, beraten und begleitet von der Landesstiftung Miteinander in Hessen als weiterem Kooperationspartner. Die Stützpunkte machen das Angebot der Di@-Lotsen bekannt, geben mobile Ausstattung und Technik an die Ehrenamtlichen heraus und koordinieren Angebot und Nachfrage wohnortnah. Die Lotsinnen und Lotsen erhalten eine niedrigschwellige Schulung durch das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. „Wir bieten den Menschen wohnortnah und niedrigschwellig digitale Unterstützung für ihren Alltag. Dabei nutzen wir auch die diversen Möglichkeiten, die uns das Netz bietet. Doch ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und die Arbeit in den Stützpunkten wäre dieses Angebot nicht möglich. Sie alle leisten herausragende Arbeit, vielen Dank für dieses Engagement“, sagt der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer.
Zudem werden sukzessive thematische Schulungen und Informationen zu Einzelaspekten wie der elektronischen Patientenakte oder digitalen Gesundheitsanwendungen in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health Hessen angeboten oder zur digitalen Steuererklärung mit der Oberfinanzdirektion/Steuerverwaltung integriert. Außerdem werden sowohl Stützpunkte als auch Di@-Lotsinnen und -Lotsen miteinander vernetzt, um Synergien zu schaffen, Ideen weiterzutragen und eine nachhaltig über das Projekt hinaus tragfähige Struktur zu schaffen. Schon bestehende Unterstützungsangebote wie das durch den Bund geförderte Projektportal „Digital-Kompass“ wurden darüber hinaus auch mit eingebunden.
Hintergrund
Die Federführung für das Programm „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, der Geschäftsbereich der Digitalministerin stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit. Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ unterstützt, begleitet und berät die Di@-Lotsen-Stützpunkte. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen an.
Die Hessische Landesregierung stellt alleine in 2022 mehr als 130.000 Euro zur Finanzierung von Schulungen für die ehrenamtlichen Di@-Lotsen, Technik wie Tablets oder Smartphones sowie für die Unterstützung und Begleitung der Stützpunkte zur Verfügung. Für 2023 sind wieder mehr als 130.000 Euro vorgesehen. Eine Übersicht der Di@-Lotsen-Stützpunkte gibt es unter https://staatskanzlei.hessen.de/di-lotsenÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Ab Ende Januar können sich interessierte Institutionen wieder bewerben, um Di@-Lotsen-Stützpunkt zu werden. Informationen zum Projekt gibt es unter https://staatskanzlei.hessen.de/di-lotsenÖffnet sich in einem neuen Fenster.