Heute ist die Initiative Organspende Hessen (IOH) auf Einladung von Sozial- und Integrationsminister Kai Klose in Wiesbaden zusammengekommen. Die seit 2002 bestehende IOH ist als breites Netzwerk der Organspende in Hessen angelegt, in dem sich wichtige Institutionen zusammengeschlossen haben. Ihr gehören unter anderem die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die Landesärzte- sowie die Landesapothekerkammer, die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) und die in Hessen aktiven Selbsthilfegruppen an. Die Initiative rückt das Thema Organspende in den Fokus der Öffentlichkeit und informiert die Bevölkerung umfassend über den Sinn und die Hintergründe von Organspenden.
Aufklärung und Ermutigung zur Organ- und Gewebespende
„Niemand setzt sich gern mit der eigenen Sterblichkeit auseinander – umso wichtiger ist die beständige Aufforderung, rechtzeitig eine bewusste und informierte Entscheidung zu treffen“, sagt Minister Klose. „In diesem Geiste haben wir auch zur heutigen Veranstaltung der IOH eingeladen: Wir wollen und müssen die Aufklärung und Ermutigung der Bevölkerung zur Organ- und Gewebespende auf allen Ebenen wieder deutlich verstärken.“
Die Fachveranstaltung diskutiert u.a. darüber, welche Ängste und Sorgen Angehörige möglicher Organspender*innen auf Intensivstationen beschäftigen. In den Workshops erarbeiten die Teilnehmer*innen Impulse und Aktionen zur Information der Bürger*innen im kommenden Jahr. Dass die Organspende wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken muss, zeigen aktuelle Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Über 80 Prozent der Bevölkerung geben generell eine positive Einstellung zur Organspende an. Trotzdem haben nur etwa 60 Prozent abschließend eine persönliche Entscheidung getroffen und nur etwa 40 Prozent haben diese Entscheidung auch dokumentiert. Rund 8.500 Menschen stehen hierzulande auf der Warteliste, allein in Hessen warten fast 600 Patient*innen auf ein Spenderorgan.
Einführung einer Widerspruchslösung
„In Deutschland ist der Organspendemangel leider besonders ausgeprägt“, berichtet Klose weiter. Das sei alarmierend. Es sei deshalb kein Zufall, dass die Gesundheitsminister*innen fast aller Länder und des Bundes – auch er – sich seit langem für Neuregelungen einsetzten, unter anderem für die Einführung einer Widerspruchslösung, wie sie in so vielen anderen Staaten Europas längst Realität sei.
Die Dokumentation der eigenen Entscheidung ist auf einem Organspendeausweis unkompliziert möglich. Organspendeausweise sind leicht zugänglich. Sie liegen nicht nur bei Informationsveranstaltungen zur Organspende aus, sondern können auch kostenlos im Internet z.B. bei der BZgA bestellt werden. Auch in vielen Apotheken und Arztpraxen liegen Organspendeausweise zur Mitnahme bereit.
Weiterführende Informationen
Webseite Organspende Öffnet sich in einem neuen Fenster
Webseite Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungÖffnet sich in einem neuen Fenster
Webseite Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)Öffnet sich in einem neuen Fenster
Webseite Bundesverband der Organtransplantierten e. V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Webseite Bundesministerium für GesundheitÖffnet sich in einem neuen Fenster