Anlässlich der konstituierenden Sitzung des Pakts für Gesundheit Hessen betonte Gesundheitsministerin Diana Stolz im Nachgang des Treffens die „konstruktive und offene Gesprächskultur auf Augenhöhe“. „Ich habe den Eindruck gewonnen, dass alle relevanten Akteure des Gesundheitswesens das gemeinsame Vorgehen auch wirklich wollen. Uns eint die Überzeugung, dass die anstehenden Herausforderungen nur gemeinsam und sektorenübergreifend gelöst werden können, um weiterhin eine zukunftsfeste, qualitativ hochwertige und flächendeckende Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können.“
Die Hessische Gesundheitsministerin hatte die Akteure des Gesundheitswesens zum Pakt für Gesundheit eingeladen, um ein kompetentes Gremium zu schaffen, das die anstehenden Aufgaben gemeinsam anpackt. Die Krankenhausreform des Bundes wird die Kliniklandschaft der Länder verändern. Schwerpunktbildungen und Konzentrationen stehen in diesem Bereich an, nicht alle Kliniken werden so, wie sie existieren, weitergeführt werden können. Es gilt, die Frage zu beantworten, wie die Versorgung im ländlichen Raum unterstützt werden kann, da dieser besonders mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat. Und das ist nur ein Ausschnitt der Themen, die aktuell anstehen.
Veränderung mit Herausforderungen verbunden
Stolz hatte deshalb am Montag sektorenübergreifend mit allen für den Transformationsprozess relevanten Akteuren das Gespräch gesucht. Dabei standen Themen wie die Patientenversorgung und -steuerung, der Fachkräftebedarf sowie die Kinder- und Jugendmedizin auf der Tagesordnung. Als größte Herausforderungen wurden die Alterung der Gesellschaft, eine nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems und der Fachkräftebedarf benannt. In einer Absichtserklärung hat sich das Gremium verbindlich miteinander darauf verständigt, mit dem Pakt eine Austausch- und Dialogplattform zu etablieren, um gemeinsam die zahlreichen wichtigen und komplexen Gesundheitsthemen zu diskutieren und gemeinsame Strategien zu entwickeln. „Dabei werden auch Prävention und Gesundheitsförderung in den Blick genommen und die Digitalisierung ergänzend immer mitgedacht und deren Möglichkeiten als Brückenbauerin in die Konzepte und Lösungen miteinfließen“, erläuterte Stolz. Abschließend betonte die Gesundheitsministerin, dass es ein „weiter so“ nicht geben könne: „Vieles wird sich ändern und ich weiß, dass dies die Menschen auch verunsichert. Die Veränderungen werden an vielen Stellen mit einer verbesserten Qualität einhergehen. Dennoch ist Veränderung immer mit Herausforderungen verbunden. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass wir uns weiterhin mit Nachdruck für eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung in Hessen einsetzen werden.“
Die Absichtserklärung haben am Montag folgende Paktpartner unterzeichnet:
die Hessische Krankenhausgesellschaft, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer, der Hausärzteverband, der Verband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte, die Psychotherapeutenkammer Hessen, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Landeszahnärztekammer Hessen, die Kassenzahnärztliche Vereinigung, die Landesapothekerkammer Hessen, der Hessische Apothekerverband, die AOK Hessen, die Barmer, die Techniker Krankenkasse, der Verband der Ersatzkassen, die IKK classic, der BKK Landesverband Süd, die Knappschaft Bahn See, DAK Gesundheit, das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege und die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung.